Posts Tagged ‘niedriglöhne’

Ich hartze, du hartzst. Und wir hartzen?

2. Januar 2010

Jetzt ist es amtlich: Wem weniger als 913 Euro netto pro Monat zur Verfügung stehen, gilt nach statistischen Berechnungen als arm. Wenngleich zum Kreis der Betroffenen allen voran Arbeitslose, Alleinerziehende und Singles gehören, schützt selbst ein ordentliches Beschäftigungsverhältnis inzwischen nicht mehr unbedingt vor Armut. Und so waren den Zahlen der Statistiker zufolge bereits 2007 sieben Prozent der Erwerbstätigen armutsgefährdet. Das Erschreckende daran, dass mittlerweile nicht einmal mehr Akademiker davor gefeit sind.

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Quo vadis, Deutschland?

13. September 2009

Sind die fetten Jahre vorbei?

Glaubt man den vollmundigen Wahlkampfparolen, dann hat Deutschland die weltweite Finanzkrise entweder längst überwunden, oder aber das Schlimmste kommt erst noch – und zwar dann, wenn der Bürger die falsche Regierung wählt. Auch ein Blick in die mehr oder weniger seriöse Presse hilft nicht weiter. Die Prognosen wechseln sich beständig ab, und fast könnte man meinen, das hinge von der jeweils aktuellen Stimmungslage der verantwortlichen Redaktion ab. Derartige Flatterhaftigkeit in der Informationspolitik lässt aber vor allem einen Verdacht aufkommen: Die Lage ist noch viel schlimmer als vermutet, und dafür gibt es ganz handfeste Zahlen.

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Gestern Mittelstand – heute Hartz IV

17. Dezember 2008

Das Sozialgefüge der Leistungsgesellschaft zerbricht.

Einer im Frühjahr diesen Jahres vorgestellten Studie zufolge ist der deutsche Mittelstand, seit jeher tragende Säule unserer Gesellschaft, von einer allmählichen Erosion ergriffen, womit sich die Kluft zwischen Arm und Reich hierzulande vergrößert. Es ist zu befürchten, dass sich dieser Trend vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschaftskrise noch verstärken wird.

In großen Teilen des Mittelstandes herrscht heute trübe Stimmung. Verzagtheit macht sich breit, weil sich die Unternehmer mit einer Vielzahl unvorhersehbarer Probleme konfrontiert sehen. Beim deutschen Mittelstand ist der Glaube an eine unaufhaltsame Weiter- und Höherentwicklung als Folge von technischem Fortschritt, politischen Reformprozessen und kultureller Modernisierung längst brüchig geworden. Zwar haben wir heute in der Tat zwei Millionen Arbeitslose weniger als noch vor drei Jahren, dafür aber 135 Millionen Erwerbstätige, die von den Löhnen aus ihren Beschäftigungsverhältnissen nicht mehr leben können und auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind.

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